Naomi Himmelreich mit Stil und Gefühl zum Sieg im Prestige Goldenen Sattel
Das war Springreiten auf höchstem Niveau, was die vier U21-Nachwuchsreiter im Prestige Goldenen Sattel 2025 in memoriam Hans Günter Winkler zelebriert haben. Dass die vier Finalisten Naomi Himmelreich (Luhnstedt), Hendrik Greve (Rodenwalde), Max Merschformann (Laer) und Ben Heckmann (Schüttorf) reiten können, haben sie schon bei diversen Gelegenheiten bewiesen. Aber diese Prüfung bei der PARTNER PFERD ist anders: Alle vier Reiter reiten jeweils auch die Pferde ihrer Konkurrenten. Mit jedem Pferd haben sie nur wenige Minuten und noch weniger Sprünge Zeit, um sich einzufühlen.
Und: Diese Prüfung darf man nur einmal im Leben reiten und auch nur, wenn man dazu eingeladen wird. Bundestrainer Peter Teeuwen hat gemeinsam mit dem Olympia-Bronzemedaillengewinner Marco Kutscher und Turnierchef Volker Wulff diesmal vier junge Talente ausgewählt, die es spannend gemacht haben. Die beiden Erstplatzierten trennte ein Zehntelpunkt. Am Ende war es Neu-Schleswig-Holsteinerin Naomi Himmelreich (sie und ihre Mutter sind erst vor wenigen Monaten aus Niederbrechen in Hessen in die Nähe von Neumünster gezogen), die sich mit 36,6 Punkten gegen Hendrik Greve aus Mecklenburg-Vorpommern durchsetzte. Platz drei belegte mit 34,7 Punkten der Westfale Max Merschformann. An vierter Stelle reihte sich Ben Heckmann aus Weser-Ems mit 30,9 Zählern ein.
Den Prestige Goldenen Sattel zu gewinnen – das ist einzigartig, freute sich die seelige Siegerin Naomi Himmelreich: „Das würde ich niemals in eine Schublade mit einem anderen Erfolg stecken!“, so die vierfache Preis der Besten-Gewinnerin. „Man darf nur einmal um den Goldenen Sattel reiten, dann mit fremden Pferden und dann vor so einer Kulisse mit so vielen Menschen auf so einem großen Turnier … Es ist auch etwas Besonderes, weil es dann nicht heißt, du kannst nur mit deinen eigenen Pferden gut umgehen, sondern weil man gezeigt hat, man kann sich auch auf fremde Pferde einstellen.“ Ob sie aufgeregt war vor dem Pferdewechsel? „Sonst bin ich nie nervös. Diesmal habe ich viel mehr überlegt, als wenn ich meine Pferde reite. Aber es hat Spaß gemacht auch mal zu wissen, ob das bei den anderen nur so leicht aussieht.“
Naomi hat es auf jeden Fall geschafft, die Ritte mit den Fremdpferden einfach aussehen zu lassen. Die Wertnoten sprechen für sich – kein Ritt, der nicht eine 9,0 oder besser erhalten hätte. „Viel Ruhe und Übersicht“ bescheinigte ihr Marco Kutscher, der mit am Richtertisch saß. Dazu „viel Gefühl“ und die Fähigkeit, auf dem Pferd „schnell umzusetzen“. Eine gute Basis für das, was sich die 17-Jährige für ihre Zukunft erträumt: „Am liebsten wäre ich in zehn Jahren auf einer wunderschönen Anlage, verheiratet mit zwei Kindern und würde dann aus Spaß mit zwei guten Pferden hier hin fahren und den Großen Preis reiten!“ Na denn!
Mit Richie Rich zum Sieg
Die Voltran Energy Pony-Trophy läutete die Leipziger Pferdenacht am PARTNER PFERD-Samstag ein. Für die 23 Junioren der Altersklasse U16 war ein 1,20 Meter-Zwei-Phasen-Springen aufgebaut worden. Sieben Paare beendeten den Parcours mit weißer Weste. Am schnellsten unterwegs waren gegen die Uhr Maximilian Kögler (Bad Nauheim) und Richie Rich. Nachdem er in der Einlaufprüfung noch Zweiter gewesen war, flog der – bereits in Klasse S erfolgreiche – 13-Jährige diesmal in 23,48 Sekunden zum Sieg. Damit nahm er der bis dato führenden Eske Biermann (Nienburg) 0,19 Sekunden ab und verwies sie auf Rang zwei. Die beiden waren die mit Abstand Schnellsten. Knapp drei Sekunden dahinter belegte Viktoria Hilger (Sickte) im Sattel von Jango Platz drei.
(DW)